Spülen


Verdünnungsprinzip


Beim Teilprozess Spülen geht es darum, die Rückstände der Verunreinigung und des Reinigers so lange zu verdünnen, bis die Teileoberfläche die geforderten Sauberkeitskriterien erfüllt.

Im einfachen Fall soll die Oberfläche fleckenfrei sein. Bei hohen Sauberkeitsanforderungen sind Kriterien in der Partikelgrösse, Oberflächenspannung, filmische Grenzwerte für organische (TOC) und anorganische (THC) Verunreinigungen, Bioburden, Endotoxine etc.
Für den Spülprozess sind dieselben Quadranten des Sinnerschen Kreises zu beachten:

  • Zeit, d.h. nur kurz schwenken ist meist nicht ausreichend. In der Regel dauert jeder Spülschritt gleich lang wie der Reinigungsschritt
  • Temperatur, d.h. nur Raumtemperatur ist zu kalt. In der Regel ist die Spültemperatur gleich hoch oder etwas tiefer als die Reinigungstemperatur.
  • Mechanik, d.h. Techniken wie Ultraschall Ein-/ Austauchen, Spritzen, Druckumfluten erhöhen die Spülwirkung
  • Chemie, in diesem Fall das Spülmedium, in der Regel Wasser, dessen Sauberkeitsmerkmale in jedem folgenden Spülschritt besser sind. Vorsicht ist bei korrodierenden Bauteilen angebracht. Ggf. muss ein Korrosionsschutz dem Spülmedium beigefügt werden.

Spülwasserqualitäten


Die Spülwasserqualität ist entscheidend für die zu erreichende Sauberkeit auf der Bauteileoberfläche. Das Reinigungsteil kann bestenfalls gleich sauber werden wie das letzte Spülmedium! Deswegen wird:

  • über mehrere Stufen und mit immer reinerem Medium gespült
  • je nach Anforderung das Medium der letzten Spülstufen hochwertig aufbereitet

    Die Wasserqualitäten werden grob wie folgt unterschieden:

  • Stadtwasser, ist das normale Trinkwasser von der Wasserversorgung. Je nach Versorger stammt das Wasser aus unterschiedlichen, sich zum Teil abwechselnden Ressourcen (Grund-, Quell-, See-, Meerwasser). Es ist mehr oder weniger mineralienhaltig und mehr oder weniger aufbereitet z.B. mit Filtersystemen und Ozon oder Chlor. Tatsächlich ist die Wasserqualität örtlich und zeitlich unterschiedlich.
    Kennwerte: ca. 4 – 30 ° dH, Leitwert ca. 100 – 850 µS/c

  • Enthärtetes Wasser, ist mit einem Kationen-Austauscher behandeltes Wasser. Die Kationen Ca2+ und Mg2+ werden gegen Na+ ausgetauscht. Die Anionen im Wasser (CO32-, HCO3-, Cl-, etc.) werden nicht verändert. Der Leitwert des Wassers bleibt gleich, da die Summe der Ionen nicht verändert wird. Das enthärtete Wasser scheidet beim Trocknen kein Kalk mehr aus. Den meisten Leuten ist die Wasserenthärtung aus der Aufbereitung für die privaten Haushalte (Kaffemaschine, Hausinstallation) bekannt.
    Kennwerte: ca. 0 – 2 ° dH, Leitwert ca. 100 – 850 µS/c

  • Reosmose Wasser, ist über eine Membrane gefiltertes Wasser, welches über 90% der Salze entfernt.
    Kennwerte: 0 ° dH, Leitwert ca. 3 – 20µS/cm /cm

  • Vollentsalztes Wasser, ist z.B. über ein Entsalzungsharz vollständig entsalztes Wasser. Dabei werden die Kationen gegen H+ ausgetauscht und die Anionen durch OH- (was in der Summe wieder H20, rsp. Wasser ergibt). D.h. alle Kationen und Anionen werden über das Harz aus dem Wasser entfernt. Damit verliert das Wasser auch seine Leitfähigkeit.
    Kennwerte: 0 ° dH, Leitwert < 1 µS/cm

    Die Wasseraufbereitung ist ein spezifisches Fachgebiet. Weitere Informationen sind zu finden auf: www.envirofalk.ch

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